Selbstverantwortung

Warum sollst Du Verantwortung für Dich selbst übernehmen?

Im Laufe der Kindheit und Jugend entsteht Dein Verhalten. Es ist geprägt von dem, was Deine Bezugspersonen – Eltern, Großeltern, Tanten, Onkels, Nachbarn, Lehrer usw. – Dir häufig gesagt haben. Ob sie Dich ermuntert haben, oder ob sie Dich begrenzt haben. Begrenzung fängt an mit „das verstehst Du noch nicht“ oder „da bist Du noch zu klein für“, geht über „wenn Du … Dein Zimmer nicht aufräumst…, dann …bekommst… Du auch …. kein Eis ….“ (zwischen die Punkte darfst Du Deine Dir bekannten Konditionierungen setzen), über das vertrösten „… wenn Du mal groß bist, dann…“ bis hin zu Dogmatisierung „Wenn Du es im Leben zu was bringen willst, dann musst Du kämpfen. Das Leben ist hart!“.

Und so richtest Du Dich darin ein, anderen Umständen oder Personen die Schuld an Deinem Leben zu geben. „Ich wäre schon lange ausgewandert, aber meine Freundin ist dagegen“. „Wenn mein Chef mir die Gehaltserhöhung gäbe, hätte ich sofort ein neues Auto“. „Wären die Zeiten besser, hätte ich auch mehr Freude am Leben“. Auch hier darfst Du Deinen Satz einsetzen, der für Dich am besten passt.

Der Zustand heißt Ohnmacht. Du bist ohne Macht. Weil die anderen ja schuld sind, an Deinem Zustand, kannst (musst) Du nichts daran ändern. Ist auch gut so, denn Macht, nein, Macht willst Du nicht. Denn Du hast Worte wie Machtmissbrauch, mächtige Herrscher, Manipulation durch Mächtige, und ähnliches im Kopf, damit willst Du nichts zu tun haben.

Ich kann Dich beruhigen, darum geht es nicht. Es geht um die Macht über das eigene Leben. Es gibt nur einen Menschen auf dieser Welt, der Ihr Leben gestalten sollte: DU! Überlässt Du das immer anderen, wirst Du nie das bekommen, was Du Dir wünscht.

Beispiel: Dein Nachbar hat Kinder und liebt es, abends um halb neun mit seinem Motormäher den Rasen zu mähen. Weil die Kinder dann im Bett sind und auf der Garten-abgewandten Seite des Hauses schlafen. Du sitzt im Garten, willst in Ruhe den Abend genießen, aber der Lärm hindert Dich daran. Die Reaktion: „Der stört mich!“ Damit hat der Nachbar Schuld an der Situation und ist ausschließlich die einzige Person, die es ändern kann. Er hat damit die Macht über die Situation. Er hat sogar die Macht über DICH! Denn er verhindert, dass Du Dich entspannst. Was tun?

Geh in die Verantwortung, kehre den Satz um: „Ich lasse es zu, dass mein Nachbar mich stört!“ Und wer hat jetzt die Macht? DU! Fühlt sich das Gut an? Es eröffnen sich Optionen, während DU vorher allein dem Wohlwollen des Nachbarn überlassen warst.

Mögliche Optionen:

  • Naja, die zweimal im Jahr erträgst Du das
  • Vielleicht hat ihm niemand gesagt, dass ab 20 Uhr Abendruhe herrscht, und er denkt sich nichts dabei. Du sagst es ihm ruhig aber bestimmt
  • Der spinnt wohl. Du wirst dafür sorgen, dass Augenblicklich Ruhe herrscht
  • Der gehört angezeigt, Du wirst die Behörden um Hilfe bitten
  • Und einige andere mehr.

Ergebnis: Du kannst entspannt den Abend genießen. Kein Ärger, der sich Tage hinzieht, weil Du den Kollegen am nächsten Tag nochmal erzählst, wie sehr Du Dich gestern Abend geärgert hast. Und die anderen Nachbarn wissen das ja auch noch nicht, dass Du Dich geärgert hast. Tagelang wirkt der „böse“ Nachbar in Deinem Leben.

Vertraue darauf, die wenigsten Menschen tun etwas, um Dir eins auszuwischen, sondern sie denken sich nichts dabei. Also warum solltest Du Dich darüber ärgern? Warum solltest Du die Schuld an- und die Macht über – die Situation anderen überlassen?

Anderes Beispiel gefällig? Spontan ins Kino gehen mit Freunden. „Ich will Action“ sagt der eine, „Ich will Romantik“ sagt die andere. Der Dritte sagt: „Ich will eine Komödie sehen“. Und wenn man Dich fragt, sagst Du: „Ist mir egal“. Ist es das? Wenn Du einfach mit Freunden unterwegs sein und Erlebnisse teilen willst, egal was, ist das OK.

Wenn Du einfach nur zu bequem bist, oder gar Angst davor hast, eine (unbequeme) Meinung zu äußern, dann wird der Abend eher so enden, dass Du unzufrieden bist. Zu Hause fragt der Partner „Na, wie war der Abend mit Deinen Freunden?“. „Hmm, geht so. Die haben einen total blöden Film ausgesucht, reine Zeitverschwendung“. Auch wenn Du nicht unbedingt immer Ihren Willen in der Gruppe durchsetzen solltest und kannst, sag Deine Meinung! Immer wieder. Bleib in der Verantwortung für Dich. Sag, was Du Dir wünscht. Nur so wirst Du wahrgenommen. Und sollte die Gruppe einen Film aussuchen, den Du überhaupt nicht sehen willst, denke darüber nach zu passen, geh heim! Wenn Du dabeibleibst, dann sei nicht enttäuscht. Zu Hause sagst Du: „Der Film gefiel mir nicht, aber mit den Freunden um die Häuser zu ziehen hat gutgetan!“ Geh nie als Vegetarier mit ins Steak House, nur weil die Freunde das wollen. Du wirst Dich nicht wohlfühlen.

Reflektiere Deine Situation, frag Dich „geht es mir oft so?“ „Bin ich oft unzufrieden, (weil ich anderen die Schuld gebe)?“ „Bin ich neidisch, weil es den Nachbarn besser geht, weil die es leichter haben, weil die …“

Du glaubst, Du kannst nichts bewirken?

„Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist.“ Dalai Lama

Ich zeige Dir mögliche Wege aus diesem gefühlten Dilemma. Es geht nicht darum, sofort den Job zu wechseln, die Freunde auszuschließen, sofort umzuziehen. Es geht darum Dich selbst zu ändern. Damit verändert sich die Welt um Dich herum. Sei die Mücke! Ich stelle Dir wirksame Werkzeuge vor, die Du einfach anwenden kannst.

Wenn Du es willst 😉.1