Jeder Tag bietet neue Chancen. Jeder Tag bietet neue Herausforderungen.
Nutzt Du die Chancen? Nimmst Du die Herausforderungen an? Oder machst Du Dir Gedanken über das gestern? Oder denkst Du voller Sorge an Morgen?
Wie immer ist alles eine Frage der Balance. Und der Dosis. Alles, was gestern war, ist vergangen. Und wenn Du mit dem Fuß auf den Boden stampfst und ganz Laut „ICH WILL ABER“ schreist, es ändert nichts an der Situation.
Also hilft nur eines: Akzeptieren, was ist. Die Erfahrung darin sehen, und das Beste daraus machen. Nicht selten ist der vermeintlich größte Verlust ein Segen. Egal, was es ist, es ist passiert. Ja, es gibt eine Zeit zu trauern. Und das ist wichtig, ein Teil des Loslassens. Aber es darf keine Zeit des Haderns mit der Tatsache geben, die geschaffen wurde. Die Situation ist, wie sie ist. Nehmen wir den Tod mal aus, der unabänderlich ist, was ist denn überhaupt passiert?
Dir ist ein Fehler unterlaufen, Du hast Dich mit jemandem gestritten, sich blamiert, etwas verloren, fühlst Dich verletzt, bist bestohlen worden, bist in den „falschen“ Menschen verliebt, was auch immer. Und jetzt fühlst Du Dich schlecht!?
Das kennen wohl ziemlich viele von uns, nicht zuletzt auch ich. Jeder hat da so seine Situation vor Augen. Und die kann man jetzt sein Leben lang mit sich herumschleppen, tief vergraben oder ganz weit oben an der Oberfläche. Was ändert sich? Nichts. Geschehen ist geschehen. Zetern, toben, schreien, totschweigen, ablehnen, vergessen, einkaufen gehen, sich ablenken. Nichts kann Geschehenes ändern.
Was hilft mir also dabei, diese Situation erträglicher zu machen?
Ablenken ist da oft Mittel erster Wahl. Arbeiten wie verrückt. Nur in der Nacht, da kommt das Gedankenkarussell wieder in Schwung. Auch das kennst Du sicherlich. Unser Leben geht aber weiter, und wir müssen „damit“ leben. Sogar mit dem Tod eines geliebten Menschen. Und wann immer wir „Zeit“ zum Denken haben, geht es uns schlecht. Weil wir werten, statt zu akzeptieren. Denn zunächst mal sind Gefühle einfach nur Gefühle. Gefühle, die wir begrüßen, machen uns froh. Gefühle, die wir ablehnen, führen dazu, dass wir uns schlecht fühlen.
Nun lässt sich ein schlechtes Gefühl nicht einfach schöndenken, und alles ist wieder gut. Menschen, die verdrängen, und immer nach außen so tun, als sei nichts gewesen, leiden oftmals heimlich. Wie kannst Du Dich also dem Thema nähern, ohne zu leiden?
Leiden ist auch nur ein Gefühl. Die Sache kommt ins Rollen, wenn wir also das schlechte Gefühl mit einer Situation ändern können, können wir dann auch das Leiden beenden? Die gute Nachricht lautet: „JA!“
Der Schlüssel dazu lautet: Akzeptieren! Es ist so, wie es ist. Du kannst es nicht ändern, geschehen ist geschehen. Das zu erreichen, geschieht über verschiedene Wege. So, wie wir das Leid an einer Situation verschieden stark empfinden.
Zunächst solltest Du Dir bewusst machen, was überhaupt passiert ist. Schreib es Dir ruhig mal auf, lies es nochmals durch. Vielleicht fällt Dir dabei schon auf, dass Du etwas an der Situation übersehen hast. Und das hilft Dir bereits weiter. Auf jeden Fall solltest Du sicher sein, worum Du Dir Gedanken machst. Denn wenn sich Dein Gedankenkarussell ohnehin dreht, warum den Schwung nicht nutzen, um Dich damit auseinanderzusetzen?
Wenn Du Dir bewusst gemacht hast, was da passiert ist, mach Dir bitte klar, was daran so schlimm ist. Was sind die Konsequenzen daraus, was passiert ist? Zum Beispiel „Die werden mich nicht mehr ernst nehmen“, oder „Ich werde Ihr/ihm wieder begegnen, und es wird weh tun“, oder „Ich habe kein Geld mehr für diesen Monat.“ Es ist wichtig zu überlegen, was die Konsequenzen sind. Denn nur dann kannst Du die Situation auflösen. Schritt für Schritt. Vielleicht sind die Konsequenzen gar nicht so schlimm, wie Du Anfangs dachtest. Vielleicht hast Du etwas übersehen, und es ist viel schlimmer. Dann besteht dringender Handlungsbedarf. Wie dem auch sei, ohne eine Art Analyse schleicht es Dir lange nach und es wird an Dir nagen. Denn es wird zu Dir zurückkommen. Wohin immer Du flüchtest, ein Teil von Dir ist schon da. Denn Du trägst diesen Teil in Dir. Werde kein „Warum schon wieder Ich?“-Mensch.
Wenn Du Dir der Konsequenzen bewusst bist, stell Dich dem Problem. Suche nach einer Lösung. Wenn möglich und nötig, entschuldige Dich. Wechsele die Straßenseite, um eine Begegnung zu vermeiden. Reduziere Deine Ausgaben wo möglich, wenn Du Geld verloren hast, oder zu wenig hast. Arbeite konstruktiv an einer Lösung. Dies wird möglich, weil Du Dich fokussierst. Und diese Fokussierung auf eine Lösung, eine AKTION, hält Dich in der Position des handelnden Menschen. Es hält Dich in der Position der Verantwortung, statt der Ohnmacht des Opfers.
Sei aber realistisch mit der möglichen Lösung. Denn es gibt Dinge, da gehören zwei dazu, etwas aufzulösen. Wenn der/die andere aber verstorben ist, was kannst Du dann tun? Außer akzeptieren? Wenn der geliebte Mensch unerreichbar ist? Oder unnahbar? Auch hier gibt es einen Weg heraus aus dem Kummer. Akzeptieren. Nichts wird diesen Menschen zurückbringen. Nichts wird das Geschehene ungeschehen machen. Lass los. Egal, ob Du 10mal oder 1000mal an die Situation denkst, es wird nichts an den Fakten ändern. Schau nach vorne. Dein Leben geht weiter.
Auch an dieser Stelle möchte ich Dich animieren, die Möglichkeit sehen zu wollen. dass Dir etwas Gutes widerfahren sein könnte. Das siehst Du vielleicht nur noch nicht. Das loslassen der Verstorbenen ermöglicht die liebevolle Erinnerung an sie. Der Mensch, der Dich vermeintlich geärgert, betrogen, übervorteilt hat, dieser Mensch hat zu einer Änderung Deines Verhaltens beigetragen. Du passt zukünftig besser auf, so dass Du keinen Betrüger mehr ins Haus lässt. Nicht mehr so leichtgläubig bist und auf jeden hereinfällst.
Hier ist es ganz wichtig zu begreifen, dass derjenige, der Dich so sehr angeht, dass Du Dein Verhalten änderst, der Letzte in einer Reihe ist. Im Falle eines Betrügers zum Beispiel: Wieviel weiteren Schaden hat dieser Mensch von Dir abgewandt, weil er Dich so richtig abgekocht hat? Bist Du wütend auf ihn? Danke ihm lieber!!! Er war der Letzte in der Reihe, Du hast den Schalter geschlossen, hast etwas daraus gelernt. Bravo, Danke.
Beim Thema Verletzung ist es schon schwieriger das zu erkennen, weil der Kopf und das Herz sich selten einig sind. Der Kopf ist oft lauter. Es macht selten Sinn, sich aus „enttäuschter“ Liebe zurückzuziehen. Niemals wieder sein Herz zu öffnen. Nein, das ist keine Option für mich. Hier heißt es, die Situation zu akzeptieren. Und sich nicht dafür zu schämen, jemanden zu lieben oder geliebt zu haben. Vielleicht immer wieder mal das Gefühl der Verbindung zu haben, egal wie weit der Mensch weg ist. Nicht bedauern, ihm/ihr versprochen zu haben, er hätte immer einen Platz im eigenen Herzen. Bewahre Dir die schönen Momente. Und geh weiter. Danke diesem Menschen dafür, dass er in Deinem Leben war, Dir wunderschöne Momente geschenkt hat. Lass die Erinnerung an sie/ihn ruhig in Deinem Herzen wohnen. Es war eine schöne Erfahrung, auch wenn das Ende vielleicht ein anderes war, als Du es Dir gewünscht hast. Du bist wieder frei, und mit der Erfahrung der Beziehung ist das Leben um diese Erfahrung reicher. Du wolltest die Erfahrung machen, und hast deswegen die Gelegenheit dazu bekommen.
Wenn Du loslässt, wirst Du frei für die Zukunft. Auch beim loslassen Verstorbener. Erst recht beim Loslassen von Ärger. Und je reiner Deine Gedanken sind, desto klarer ist Deine Zukunft. Je positiver Deine Gedanken sind, desto positiver ist Deine Zukunft.
Alles ist bereits in Dir, Du musst Dich nur erinnern. Daran erinnern, dass jemand Dich auf die Probe stellte und damit dazu beitrug, dass Du Deine Gedanken, Deine Position, Deine Taten geändert hast. Diese Dankbarkeit macht Dir Hoffnung auf neue Erfahrungen. Wenn Du geschafft hast, an vermeintlich schlimmen Erlebnissen zu wachsen, was könnte Dich abhalten, neue, schönere Erfahrungen zu machen? Die schlimmen Erfahrungen hast Du ja bereits gemacht. Das Tal ist irgendwann durchschritten. Und weißt ohnehin, nach dem nächsten Tal geht es auch wieder Bergauf. Da Du selbst die Tiefe und die Breite des Tals bestimmst, ist alles irgendwann eben Erfahrung. und die macht Dich Reifer.
Jeden Tag aufs Neue. Und genau das ist auch eine Essenz aus dem Leiden. Keine Sorgen über ungelegte Eier machen. Wenn Du aktiv das Leben gestaltest, in dem Du vollen Herzens das erledigst, was gerade zu erledigen ist, dann bleibt kein Platz für Sorgen. Wenn Du jeden Tag lebst, im Hier und Jetzt bist, dann bist Du fokussiert. Du hast ein Ziel vor Augen, und das verfolgst Du jeden Tag.
Wie eine Reise. Du bist nicht sofort da, wo Du hinwillst, die Reise dauert unterschiedlich lange. So wie Du auf der Fahrt oder dem Flug in das entfernte Feriendomizil mal anhältst oder umsteigst, so ist die Reise des Lebens eine Reise, die Dich jeden einzelnen Tag weiterbringt. Und auf diesen Tag konzentrierst Du Dich. Du liest die Straßenkarte von Spanien, wenn Du noch durch Frankreich fährst. Du hast die Reise geplant und die Richtung bestimmt.
Um dieses Bild zu vertiefen: Du liest in Frankreich die Spanien-Karte und „weißt alles“ über den Weg. Jede Abzweigung hast Du genau geplant. Die Planung hat viel Zeit gekostet, aber Du weißt genau, was Dich erwartet. Das ist eine gute Vorbereitung. In Frankreich ist auf dem geplanten Weg leider eine Baustelle mit langem Stau.
Deine Wahl: Festhalten an der eigenen Meinung, die Du gestern festgemauert hast, Mitstauen, Zeit verlieren, ärgern, oder aktuell reagieren und anderswo langfahren? Mit der Karte von Spanien in der Hand?
Warum machst Du Dir dann Sorgen um Übermorgen, wenn Du heute noch nicht gelebt hast?
Die Vorbereitung, ein Plan für den Weg, das Gewünschte zu erreichen, ist wichtig. Jeden Tag zu leben, Erfahrungen zu machen und weiter zu gehen, ist wichtiger. Das ist es, was Dich wachsen lässt. Das ist es, was Dich das Ziel verfolgen lässt. Der einzige Moment, den Du wirklich hast, ist JETZT.
Vertraue darauf, dass Du für alle anstehenden Aufgaben gewappnet bist, keine Aufgabe wird zu Dir kommen, die wirklich zu groß ist.
Du hast die Kraft es zu schaffen. Jeden Tag aufs Neue!