Es geschah aus heiterem Himmel

… und veränderte mein Leben.

Mein Credo: „Es passiert immer den Anderen! Bis man einer von den Anderen ist…“

Das Ende meiner geliebten Sprint ST 1050

31.07.2024

Ein ereignisreicher Arbeitstag ging zu Ende. Ich war erst zum Ende des Gleitzeitfensters am Arbeitsplatz erschienen, also war ich bis ca. 18:30 Uhr im Büro. Ab in die Umkleide, Motorradsachen anziehen. Es war schönes Wetter, ich konnte entspannt nach Hause fahren. Kurz noch auftanken und weiter nach Hause. Die Strecke kenne ich in- und auswendig. Meine Lieblingskurven kamen, und nach dem ich die erste durchfuhr, sah ich einen PKW mit sehr wenig Geschwindigkeit in den kommenden Kurven. Also Tempo raus, langsam an den PKW ran, der Fahrzeugführer war wohl mit was anderem beschäftigt. Er beschleunigte zwar, aber fuhr ungleichmäßig weiter, mal 70, mal 50, dann wieder 60. Es folgte eine lange Gerade Bergauf. Ich wartete, bis wir den Abzweig nach rechts hinter uns gelassen hatten, die Straße war frei, Blinker links, ein Dreh am Gasgriff, und schon war ich vorbei. Das Getreidefeld rechts reichte bis kurz vor die Straße.

Blick in den Rückspiegel, Tempocheck, alles gut, im Hochschauen von den Instrumenten tut es einen Schlag, und ich denke „Scheiße, was war das??“. Ich fliege kurz, das Motorrad ist weg. Ich rolle über die Straße, setze mehrfach auf, u. a. einmal mit dem Gesicht voran. Dann lag ich im Getreide auf einem Acker. Schmerzen kündigten sich an. Den Helm ab, erstmal 112 wählen. Natürlich war das Handy mit dem Helm verbunden, aber ich konnte mich verständlich machen. Glaube ich. Das überholte Fahrzeug hat sicherlich ebenfalls sofort den Notruf abgesetzt.

Es dauerte nicht lange, da kam jemand durch das Getreide und rief: „Hier liegt er, ich habe ihn gefunden!“. Die Frau fragte, ob ich wüsste was passiert sei, und ich sagte Namen und Adresse, sowie dass ich einen Motorradunfall hatte. Ich sprach von einer gefühlten Kollision, und sie bestätigte, ein Reh wäre beteiligt gewesen. Ich sagte, ich würde ihr gleich zur Straße folgen. Sie sagte nur, sie glaubt das nicht, weil mein Fuß unnatürlich zum Bein lag. Und dass sie mir die Kleidung vom Leib schneiden müsste, um keine Verletzungen zu übersehen und mir keine Schmerzen zuzufügen. Im Laufe des Vorgangs trat ich weg, erinnere mich nur, dass ich für den Transport in einer Art Matratze angehoben wurde, und das schmerzte kurz.

Rückblickend kann ich nur sagen, dass ich nicht weiß, wie lange ich im Feld gelegen habe, wie lange man brauchte, um mich transportfähig zu bekommen. Ich nehme an, den größten Teil der Prozedur war ich weggetreten.

Das erste Mal aus dem Bett nach 10 Tagen, noch vor der OP des linken Knöchels
Das Sprunggelenk rechts nach dem Unfall

Einschub Anfang November 2024:

3 Monate später liege ich noch im Krankenhaus. Ich weiß nicht, wen ich überholt habe, und möchte mich bedanken, dass der/diejenige sofort den Notruf getätigt hat. Ich möchte mich für den Schock entschuldigen, den ich Ihnen verpasst habe, aber es dürfte selbstverständlich sein, dass ich das nicht absichtlich tat.

Die Retter von der ASB-Station Immenhausen waren sehr schnell vor Ort. Danke an die Ersthelferin, die mit ruhiger Stimme sprach und mich damit beruhigte. Auch wenn ich so voller Adrenalin war, dass ich glaubte, das vermutlich zerstörte Motorrad sei mein größtes Problem.

Danke an alle, die mir professionell Hilfe am Unfallort geleistet haben.

Großes Danke an Angela und Ulla, die so schnell die Trümmer einsammelten und alles nach Hause abtransportieren.

Danke an die Polizei für die schnelle Koordination und die Regelung des Verkehrs, sowie die Bereitstellung der Dokumentation.

Danke an das Klinikum Kassel, an alle Operateure, die mich so operiert haben, dass vermutlich nur minimale Einschränkungen zurückbleiben. Speziell Dr. von Ditfurth, der das ziemlich zerstörte Sprunggelenk so toll wieder zusammengefügt hat.

Danke an die Horden von Schutzengeln, die mich beim Crash begleitet haben. Keine Hindernisse in der Flugbahn, kein Verkehrsschild, kein Markierungsstein, keine Leitplanke waren auf meinem Weg ins Feld. Gemessen an dem Crash und der Beschleunigung, die mein Körper erfahren hat, bin ich echt sehr gut weggekommen.

Der größte Dank gilt dem BG Klinikum Bergmannstrost in Halle/Saale, für die Begleitung und Koordination der Therapie zur Heilung meines Körpers.

Ich hatte Glück im Unglück, dass es auf dem Heimweg von der Arbeit passierte. Damit war es ein Wegeunfall. Denn als ich mit den vielen Brüchen in der Unfallklinik ausoperiert war, gehörte ich dort nicht mehr hin. Die Berufsgenossenschaft verlegte mich ins Bergmannstrost, wo ich in einer komplexen stationären Rehamaßnahme untergebracht werden konnte. Hier wurde jede Baustelle im Körper angegangen. Eingeladen für zunächst 4 Wochen, sollte ich 3 Monate dort verbringen.

Nicht vergessen möchte ich an dieser Stelle Angela, die mich in dieser Zeit nach Kräften unterstützt und begleitet hat, die Wege nach Halle auf sich nahm, mit Versicherungen und Berufsgenossenschaft sprach und die Dinge zu Hause am Laufen hielt. Das war großer Einsatz.

Meine Geschwister haben durch Nachfragen und Besuche immer Kontakt zu mir gehalten.

Es war berührend zu erfahren, dass Airbus Helicopters eine Familie ist, die Kollegen besorgt nach dem Zustand fragen, und Nachrichten und gute Wünsche übermitteln. Das hat sehr motiviert und zur Heilung beigetragen. Dass meine Abteilungskollegen und mein Chef mich in Kassel, bzw. sogar in Halle besucht haben, war schon ein rührender Moment und ein besonderer Schub.

Und dann sind da die Triumph-Fahrer mit den guten Wünschen und Videos, die immer wieder kamen. Vielen Dank!

Besonders meine Freunde aus ganz weit weg, und die aus der Vergangenheit, die mir mit besonderen Worten und Gesten auch zur Seite standen, wenn es mir nicht so gut ging. Ganz selbstlos auch mal die anstrengenden Seiten eines Unfallopfers ertragen haben. Euch habe ich noch tiefer in mein Herz geschlossen.


Der Unfall im Rückblick, rekonstruiert u. a. mit den Angaben des Sachverständigen:

Das Reh ist mir in die Seite gesprungen, ca. auf Höhe desVorderrades, und wurde von der Verkleidung und dem Rahmen um den Motor getroffen. Es hatte keine Chance. Sorry Bambi, ich habe Dich nicht kommen sehen. Zu hoch stand das Getreide, und der Acker geht bis an die Straße. Durch den seitlichen Treffer ist das Motorrad wohl noch etwas weiter unterwegs gewesen, und ich bin nicht im hohen Bogen, sondern eher flach vom Motorrad geflogen. Es ging alles rasend schnell, und schlussendlich spielt es auch keine Rolle, Bambi und ich haben uns nicht gesehen. Meine Schutzkleidung hat einiges der Energie absorbiert, und zum Glück hatte ich den Helm knapp 3 Monate vorher ersetzt, nachdem der alte Helm von der Sitzbank auf eine Betonplatte gefallen war. Der große Rückenprotektor in der Jacke hat die Schäden am Rücken erträglich gehalten. Natürlich ist das auch viel Mutmaßung, aber die Rippen waren außen, nicht nah an der Wirbelsäule gebrochen.

Die Schäden

Sprint: Totalschaden, u. a. Riss am Rahmen, Verkleidung zerstört, Instrumente abgerissen, Telegabel geknickt, Felge hinten stark verformt.

Mein Körper: Innenknöchel links gebrochen, Zeigefinger, Mittelhandknochen und Daumen links gebrochen, Schulterblatt rechts gebrochen, 3. bis 7. Rippe gebrochen, sowie Sprunggelenk rechts ausgekugelt und mehrfach gebrochen.

Ich war zwischendurch ein Pflegefall, konnte nicht laufen und mir nicht mal das Gesäß abwischen. Die Entlassung aus dem Krankenhaus ist für den 3.12. geplant, 4 Monate nach dem Unfall. Dann weiß ich auch, ob die Hand links voll wiederhergestellt ist/wird, und ob das Sprunggelenk wieder voll beweglich ist/wird. Die Chancen stehen gut.

Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an den Balance-Gesundheitspark in Hann. Münden. Durch die vielen Möglichkeiten des personalisierten Trainings, welches auch auf Ergebnisse von Vermessungen des Körpers angepasst wurde, war ich zum Unfallzeitpunkt in guter körperlicher Verfassung. Die dadurch vorhandenen Muskeln halfen mir in den ersten paar Tagen den Körper z. B. zum Essen aufzurichten, und die gebrochenen Arme und Beine weitestgehend lastfrei zu halten. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, die Bewegungen sauber und gezielt durchzuführen. Das ist ein wichtiger Bestandteil in den Therapien hier. Ich freue mich darauf, das Training mit Euch wieder langsam aufnehmen zu können.

Die Zeit im Bergmannstrost:

Ganz großes Kino! Das Behandlungsspektrum, was hier möglich ist, verkürzt die Zeit zur Wiederherstellung enorm! Alle Ärzte und Therapeuten sind ansprechbar und offen. Die geradezu familiäre Atmosphöre, die auch durch die lange Liegezeit entsteht, hilft enorm die Verletzungen zu ertragen und daran zu arbeiten.

Auch viele Patienten die ich kennenlernte, trugen auf ihre Weise zum Wohlfühlen bei. Wir haben uns ausgetauscht, uns manchmal den Frust von der Seele geredet, manchmal nur gequatscht, aber viel gelacht. Das war oft sehr hilfreich. Jeder hat seine Geschichte und jeder hört zu. Man macht Erfahrungen mit Therapien, gibt sie weiter, regt andere an und wird angeregt. Wir haben uns gut verstanden, wussten, wenn jemand Zuspruch brauchte, und haben uns über Zuspruch gefreut. So lange im Krankenhaus (und meine 4 Monate sind in diesem Zusammenhang nicht viel) schafft ein besonderes Verständnis füreinander. Dafür danke ich Euch allen, die dabei waren!

Auf ca. 200m Gebäudekeller verteilt Schwimmen, Sport, Ergotherapie, Physiotherapie, Massage/Krankengymnastik/Elektroschiene für Sprunggelenk und Arm. Und auch die Gespräche mit einer Psychologin waren Teil meines Lebens. Alles ist leicht erreichbar, die Wege sind überschaubar.

Es ist und bleibt ein Krankenhaus, mit allen Themen, die ein Krankenhaus begleiten. Längst nicht alles ist perfekt, es gibt immer Luft nach oben. Aber das gesamte Konzept ist wichtig und gut. Ohne die vielen Menschen, die dort mit Herz arbeiten, von der Reinigungskraft über die Schwestern, Pfleger und Therapeuten, bis zu den Ärzten, wäre das alles nichts. Das zu großen Teilen selbstgemachte Essen trägt ebenfalls einen wichtigen Teil zur Heilung bei.

Die gezielten Therapien ermöglichten mir nach knapp 4 Wochen im Bergmannstrost das Aufstehen. 65 Tage nach dem Unfall das erste Mal wieder auf einem wackeligen Bein stehen.

4 Tage später die ersten Schritte mit einem Gehwagen.

Vorsichtig taperte ich durch die Klinik, mit gerade mal 20kg Belastung auf dem rechten Bein. Die Kraft reichte noch nicht weit, vorerst blieb der Rollstuhl mein Fortbewegungsmittel. Aber immerhin konnte ich die Beine als Antrieb nutzen, um die Muskeln zu reaktivieren.

Dann kam der Tag, an dem ich das halbe Körpergewicht auf das rechte Bein geben durfte. „Richtig“ stehen, auf beiden Beinen!

Der Gehwagen wurde zumindest vormittags mein Transportmittel, immer so lange die Kraft in Armen und Beinen reichte.

99 Tage nach dem Unfall endlich Vollbelastung beider Beine, das erste Mal ohne Hilfsmittel gehen. Unbeschreiblich!

Keine gute Videoqualität, aber es zeigt schön das Hochgefühl nach der anfänglichen Skepsis

Es schmerzt noch in den Beinen und Gelenken, weil sie so lange nicht genutzt wurden, aber es wird jeden Tag ein bisschen besser.

Ich fragte, warum der rechte Fuß leicht nach außen gedreht war. Eine Therapeutin aus der Krankengymnastik erklärte es mir. Es war eine Schonhaltung, um das schmerzhafte Abrollen des Fußes zu vermeiden. Durch diesen Hinweis konnte ich gegensteuern und die Schonhaltung vermeiden.

Viele solcher Hinweise bekam ich, wenn mir etwas ungewöhnlich vorkam. Mit den Erklärungen konnte ich dann in den anderen Abteilungen um eine gezielte Behandlung bitten, das Training anpassen lassen, oder eben selber drauf achten. Alles ging im Bergmannstrost Hand in Hand.

In den letzten Wochen habe ich gelernt, die kleinen Erfolge zu sehen und zu schätzen. Auch wenn ich insgesamt viel Glück hatte, braucht der Körper mit so vielen Baustellen seine Zeit für die Regeneration. Vieles bedingt sich Gegenseitig. Mit der gebrochenen Hand auf der einen, und dem gebrochenen Schulterblatt auf der anderen Seite, war es nicht so einfach die richtigen Gehstützen zu finden. Schnell war die Kraft erschöpft, und der Schmerz machte die Übung zur Qual. So blieb nur der Weg über den Gehwagen, der auch zum Erfolg führte.

Jetzt heißt es noch die zurückgebildeten und verkürzten Muskeln und Sehnen wieder fit zu machen. Hier ist viel Geduld und Wiederholung notwendig. An manchen Tagen ist der Schmerz sehr präsent, aber das gehört wohl dazu. Jeden Tag die Grenze finden und nach Möglichkeit verschieben ist das Ziel. Nur so kann ich jeden Tag etwas weiter gehen, mit weniger Schmerzen, bis ich endlich wieder ein „normales“ Leben führen kann.

Ergotherapie, flechten eines Tablettrands. Training für die Hand (Daumen und Zeigefinger links hauptsächlich), und Training für die Bein/Körperkoordination (balancieren auf dem Wackelbrett)

Will ich weiter Motorrad fahren? JA!!!

Dieser Unfall war unvermeidbar. Und deshalb habe ich mir nichts vorzuwerfen. Ich werde weiterhin die Saison mit Fahrsicherheitstraining bzw. Kurventraining beginnen, und dieses Hobby weiterhin lieben und leben.

Denn ich bin nun einer von den Anderen, und weiß wovon ich rede!

Motorradvideos

Hier ein paar Links zu bewegten Bildern meiner Fahrten:

https://gopro.com/v/NNGMaly7gnJq7 mit dem TMOC Germany durch Luxembourg

https://gopro.com/v/Wl9z10lVZK0ZZ Luxembourg Teil 2

https://gopro.com/v/EBObadyp9ElgP, Tour beim Trumpet-Treffen des TOCN

https://gopro.com/v/rd1XvdWJMQrgm Ausfahrt beim Sommertreffen TMOC 2023

https://gopro.com/v/zbeJdMqb8dQLG Britannia Rally Dänemark 2023

https://gopro.com/v/lnVqvl3GwNaB3 Tradition der Britannia Rally, SpitfireMerlin V12

seat comparison on my TTSE

Beschreibung: Die Seriensitze wurden bei MedPol angepasst. Dabei wurden die Schrittlänge, der Schrittbogen sowie das Gewicht beachtet. Die Sitzposition ist insgesamt aufrechter, die Stauchhärte ist so angepasst, dass beide in der Sitzposition bleiben, und auch bei langer Fahrt nicht im Polster versinken. Die Sitzheizung funktioniert weiterhin. Freie Material und Design-Auswahl (meine Wahl war, das Original Design grundsätzlich zu übernehmen), inkl. Sitzkeil für Soziussitz und überarbeitetem Rückenpolster am Topcase.

Touren von 12 Stunden mit den üblichen Pausen sind kein Problem. Ausprobiert auf dem Rückweg von der Britannia Rally in Dänemark, in Hamburg Stau und Radrennen gleichzeitig, auch alle anderen Straßen in Deutschland waren voll. 750km in 12 Stunden Brutto. Und danach noch zum Eis essen in Kassel mit dem Motorrad.

Warum Trophy 1215 SE ?

Meine Erfahrungen mit dem Triumph Luxustourer

Meine 1215 SE
Ansicht von Links hinten

Ich gebe gerne zu, ich habe mich auf ein Abenteuer eingelassen, als ich meinen großen Tourer gekauft habe. Und ich hatte tatsächlich ein ordentliches Bauchgrummeln auf den ersten Kilometern. War das richtig, so ein großes Motorrad zu kaufen? Was will ich mit 2 Motorrädern?

Das Netz ist voll von Berichten über die Trophy 1215 SE. In Deutschland ist sie ein Exot. Laut KBA sind 237 Stück in Deutschland zugelassen. Das ist nicht viel. Im TMOC sagte mir ein Kollege, das läge daran, dass die 1215 SE in Deutschland vernichtend beurteilt wurde. Sie wurde zerrissen, weil sie ein Nachbau der BMW RT ist, und das gilt natürlich als Majestätsbeleidigung. Aber selbst unter Triumph-Fahrern habe ich gehört, dass der Vorgänger, die 1200er Trophy (T300) unkomplizierter und völlig ausreichend sei.

Insgesamt gibt es weltweit auch nur knapp 6000 gebaute Trophy 1215 SE, da hat Triumph wohl kein besonderes Engagement gezeigt, dieses tolle Motorrad besser zu vertreiben. Warum das so ist, verstehe ich einfach nicht.

Mit der Sprint ST habe ich einen quirligen Sporttourer mit excellentem Fahrwerk und gigantischem Sound. Das leicht vorgebeugte Sitzen strengt mit meinen langen Beinen jedoch an, und spätestens mit 2 Personen wird es auf langen Touren irgendwann richtig anstrengend. Die 1215 SE ist da ganz anders. Also ist sie die logische Ergänzung dazu.

Dennoch hatte ich mich vorm Kauf natürlich informiert, Youtube hat jede Menge Videos zu der Maschine, Testberichte bekannter Magazine und privat gibt es ebenfalls genug. Bei den Magazinen kommt sie recht gut weg, unter Motorradfahrern gibt es scheinbar viele Vorurteile. Tenor allgemein scheint, „Ein tolles Motorrad, ABER…“. Und das „Aber…“ steht bei privaten Seiten Seiten im Vordergrund. Natürlich besonders bei Nicht-Trophy Fahrern.

Tolles Motorrad „Aber…“
kerniger Motor Zu Schwer (Fahrfertig 317kg inklusive Koffer)
große ReichweiteKopflastig, neigt zum Umfallen
gute Ausstattung Schwer zu rangieren,
entspannte Sitzposition Kippelig unter 10km/h
gutes Handling Hohe Servicekosten
hohe Zuladungalles zugebaut, schwer zugänglich
guter Wetterschutzzu viele Knöpfe und Informationen

Nachdem ich ein geeignetes Exemplar ausgemacht hatte, fuhr ich nach Süddeutschland. Das Angebot passte, der Besitzer war geduldig genug, auf meinen Terminplan einzugehen. Ich wollte zum einen eine Proberunde drehen, und zum anderen „meine“ 1215 SE abholen. Aufgrund des unklaren Wetters entschloss ich mich, mit einem Transporter hinzufahren.

Der Vorbesitzer ist ein angenehmer Zeitgenosse, wir haben uns auf Anhieb verstanden. Ich zog mich für die Probefahrt um, dabei erzählte er mir, was er alles damit erlebt hat. Auch dass sie ihm einmal im Stand umgefallen ist, als er auf Schotter beim rangieren keinen Halt fand und wegrutschte. Also stimmen die Vorurteile doch?

Ich sah die Sitzheizung und dachte „Wer braucht sowas?“ Griffheizung kannte ich. Der Vorbesitzer lächelte und sagte nur, „Fahr mal in die Berge, dann verstehst Du es!“. Dass die Trophy viel Ausstattung hat, war mir bekannt. Das alles dann an dem Bike zu sehen und zu erleben, ist nochmal was anderes. Viele Knöpfe zum drücken und Informationen im Display abzulesen. Der Sitzkomfort war sofort da, alles andere war eher nur eine Frage der Gewöhnung. Wie bei jedem Bike was man bis dahin nicht wirklich kennt.

Auf zur Probefahrt. Die ganze Zeit dachte ich, „was machst Du hier, Du willst sie doch sowieso mitnehmen“, also wenigstens der Form halber eine Runde um den Block drehen. Alles passte, die Maschine schnurrt wie ein Kätzchen, sie gleitet dahin wie eine Sänfte, das musste meine werden!. Der Kauf wurde in gemütlicher Atmosphäre abgewickelt. Das Motorrad ist zwar 8 Jahre alt, aber in Top-Zustand, normale Gebrauchsspuren. Ein feiner Kratzer hier und da, aber nichts Weltbewegendes. Alle Services und alle Rückrufe durchgeführt. Man merkte überall, sie wurde gern gefahren und gut gepflegt. Viel Zubehör obendrauf. Bestens. Heim damit. Auf dem Weg zurück dann um Nürnberg herum heftiger Regen. Die Entscheidung mit dem Transporter war gut! Der Unternehmer ist ein Profi und guter Wegbegleiter, die Fahrt war entspannt und stressfrei. Rund 1200km hin und zurück. Am Abend die erste Runde um den Block. Gehört die wirklich mir? Ja!

Im Trophy-Forum hatte ich mich im Vorfeld weiter kundig gemacht, und fand wichtige Hinweise. Auch hier ist das Thema „Umfallen“ recht präsent, aber zum Glück gibt es dort einen Trophy-Fahrer, der geeignete Gegenmaßnahmen baut: Sturzbügel. Habe mir sofort einen Satz bestellt, vorne am Rahmen befestigt, passend dazu gleich Halter für die Nebelscheinwerfer. Man weiß ja nie, wie das Wetter auf langen Touren und in den Bergen so ist. Ausserdem 2 Bügel vor den Koffern.

Tralex Crashbars vorne und hinten, dazu Halter für die Nebelscheinwerfer und Gepäckträger für die Koffer. Perfekt zusammenpassendes Set
Die Nebelscheinwerfer erhöhen die Ausleuchtung vorm Bike

Obendrauf noch kleine Gepäckträger , die auf die Koffer passen. Die wollte ich haben, um mal die nassen Regenklamotten aufschnallen zu können, statt sie im Koffer zu verstauen.

Zu den Bügeln: Am ersten Wochenende habe ich die 1215 SE in Ruhe zerlegt, und die Bügel angebaut. Ist gar nicht so sehr verbaut, das Motorrad. Klar, am Naked Bike geht das alles einfacher. Wichtig war zu wissen, wo die Schrauben sitzen. Und dass die Spiegel aus der Verkleidung herausgeklappt werden müssen, um weitere Schauben zu sehen.

Nur 2 Wochen später haben sich die Bügel bezahlt gemacht. Ich wollte von einer Ortsausfahrt auf eine Bundesstraße auffahren. Die Bundesstraße ist recht steil, die Ortsausfahrt folgt an der Kreuzung der Steigung der Bundesstraße. Ich hatte gedacht, es gäbe eine Beschleunigungsspur, das war jedoch nicht der Fall. Da ein LKW kam, musste ich hart bremsen. Die 1215 SE federte wieder aus, und auf einmal war das bergabseitige Bein zu kurz. Sie kippte nach rechts. Ich wusste sofort; „Jetzt passiert es“. Es gibt kein Halten, wenn ein so schweres Bike zur Seite fällt. Die Trophy lag, Fahrer und Sozia standen mit einem Bein auf der Bergabseite am Boden und einem Bein über dem Bike und hatten die liegende 1215 SE unter sich. „Oh F***, da liegen über 300 Kilo auf der Seite…“. Keine Verletzungen, keine Panik, ist einfach passiert.

Auch das Aufheben hatte ich bei Youtube gesehen, Rückwärts dran, aus den Knien raus, schwupps stand sie. Ganz in Ruhe, keine Panik, keine Schmerzen, war einfach so. Keine erkennbaren Schäden, nur etwas Lack an den Bügeln angekratzt. Fahrer und Sozia waren erstaunt, wie gelassen alles ablief. Draufgesetzt, Starter gedrückt, Heimfahrt!

vorderer Bügel
hinterer Bügel

Kratzer am Bike? Fehlanzeige! Wow, ein Umfaller mit einem vollverkleideten, deutlich über 300kg schweren Bike und der Schaden ist mit etwas mattschwarzem Lack behoben, Klasse! Danke Tralex, für diese tollen Bügel!

Also kann auch ich jetzt bestätigen, dass die Trophy „schnell“ umfällt. Der hohe Schwerpunkt ist dafür verantwortlich, Gepäck im Topcase und ein Sozius erhöhen das Risiko noch. Andererseits habe ich diese Eigenschaften auf den ersten 4500km, die ich in den 2 Monaten abgespult habe, auch schätzen gelernt. Ich begann mich darauf einzustellen, und die Eigenheit zu nutzen. Sie fällt geradezu willig in die Kurve, speziell, wenn ich beim Einfahren noch anbremse. Dann ein Dreh am Gasgriff, und die 1215 SE fliegt wie an der Schnur gezogen durch die Kurve. Ohne wenn und aber! Das macht Spaß. Einmal daran gewöhnt, verlieren selbst Spitzkehren ihren Schrecken. Sorgfalt lasse ich bei langsamer Fahrt immer walten.

Auf diversen Touren durch den Harz lernte ich viel über die Fahreigenschaften der 1215 SE. Andere Motorräder sind auch schwer, teilweise deutlich schwerer als die 1215 SE, der Schwerpunkt ist jedoch niedriger. Das Umfallrisiko ist geringer, jedoch ist das rangieren wesentlich schwerer. Die 1215 SE hat dafür mehr Bodenfreiheit, was das Kurvenfahren sehr erleichtert, wenn man es etwas eiliger hat. Bei der Saisonabschlussfahrt des TMOC kam es dazu, dass ein erstaunter Kollege feststellte, wie agil der schwere Hocker mit Fahrer und Sozius durch die Kurven geht. Das tat gut, sowas zu hören. Die wenigen, die die 1215 SE kannten, wussten, dass sie schnell umfällt. Sonst fast nix. Fahren hat sie kaum einer gesehen, denn sie ist ja eher selten auf der Straße.

Ein Grund, der zum schlechten Ansehen beigetragen haben könnte, ist die Ausstattung. „Fahrbares Wohnzimmer“, „Goldwing-Verschnitt“ und ähnliches hört man oft. Das Motorrad ist 2013 erschienen, da war viel Elektronik als Gimmick noch nicht weit verbreitet. Viel, sehr viel Elektronik. „Hat am Motorrad nichts zu suchen“, habe ich auch mal gedacht. Dann hatte ich es, und genieße es. Zunächst sieht man -zig Knöpfe am Lenker, das Display hat mehrere Menü-Ebenen. Alles erscheint so viel und unübersichtlich. Aber man hat schnell raus, dass es nur wenige Funktionen gibt, die man öfter benötigt. Und an die kommt man ohne Suchen schnell dran.

Angefangen mit dem elektrisch verstellbaren Windschild. Je nach Wetter, Tempo und Temperatur kann ich es anpassen. Die letzte Position wird automatisch gespeichert. Zündung aus, die Scheibe fährt runter. Nach einschalten der Zündung fährt die Scheibe automatisch wieder hoch. Elektronisches Fahrwerk mit verschiedenen Modi. Ist schon Cool, das Fahrwerk vom Cockpit aus anpassen zu können. Eine Person, leer, mit Gepäck, 2 Personen, Sport, Normal, Komfort, alles nach Vorliebe einzustellen. Nein, ich verstelle nicht dauernd. Aber von Soziusbetrieb auf Fahrer alleine Gabel und Dämpfer verstellen können, ohne zu schrauben, macht es komfortabel. Und sicher. Nicht selten habe ich bei der ST vergessen, von Soziusbetrieb auf Solobetrieb umzustellen, und das Hinterrad fing beim harten Bremsen an zu stempeln.

Reifendruckkontrolle, Anzeige im Display. Kein Must-Have, aber praktisch. Schließlich lässt sich daraus ableiten, wie warm die Reifen sind, wenn man den Druck beim Losfahren im Hinterkopf hat. Hauptscheinwerfer elektrisch verstellbar, und soweit ich das sehe, speichert das System das pro Beladungszustand ab. Nie mehr den Gegenverkehr blenden, sichere Sache! Griffheizung und Sitzheizung, bei meiner 1215 SE mit dabei. Erst dachte ich, die Sitzheizung kann nicht viel, wenn ich mit dicken Klamotten auf dem Bock sitze. Aber weit gefehlt, sehr effizient, das System. Stufe 2 lässt sich nicht lange aushalten. Dass es für Fahrer und Sozius getrennt schaltbar ist, macht es noch besser. Im Display wird der Status der Heizung angezeigt, vergessen sie auszuschalten ist dadurch unmöglich. Bei einer Tour in die Berge, bei 16° C früh morgens losfahren, und bei 6° C auf dem Berg ankommen, das sind die Momente, wo die Sitzheizung wirklich toll ist.

Automatische Blinkerabschaltung ist ein wählbares Feature. Die Blinker schalten sich im Automatik-Modus nach 250m automatisch aus. Praktischer Gedanke, normal bedienbar bleibt der Blinker trotzdem. ABS und Traktionskontrolle sind mittlerweile schon Standard. Die Traktionskontrolle ist besonders beim Wegfahren vom Campingplatz hilfreich ;-). Ladesteckdosen , USB-Schnittstelle, zu guter Letzt: Radio! Das optionale Navi lässt die Ansagen über das Radio erschallen, wenn man das will. Das in die Bordelektronik installierte Bluetooth erlaubt natürlich die Ansage und die Musikwidergabe über den Helm. Die eingebauten Lautsprecher geben aber auch guten Sound aus. Durch das hohe Windschild fahre ich auch bei 150 km/h mit offenem Visier, hier wird die Grenze des Radios dann erreicht. Ich bin kein Fan von Radioterrorismus, aber dann und wann höre ich tatsächlich Radio über die Bordlautsprecher. Außerhalb von Ortschaften. Oder auf der Autobahn, wo dann die Verkehrsansagen hilfreich sein können. Angenehm ist die automatische Lautstärkeanpassung bei Geschwindigkeitsänderung. Obendrauf der Tempomat, ab 50Km/h oder ab dem 4. Gang, bis max. 161 km/h aktivierbar. Auf langen Strecken eine echte Hilfe, so kann auch die rechte Hand mal entspannt werden.

Das negative Ansehen eines solchen englischen Luxustourers bei manchem Motorradfahrer habe ich an meiner Lieblings- Pommesbude in der Nähe von Nordhausen an der A38 erfahren. 4 Fahrer unterschiedlicher Motorräder stärken sich, der Fahrer einer KTM Adventure versucht mich aufzuziehen. Ob hinten auch Lautsprecher verbaut wären, ob das Ding alleine fährt. Ob der Brummer bei Gegenwind noch voran kommt, und so weiter. Ausgerechnet ein KTM-Fahrer, denn schließlich stammt das Design der 1215 SE vom KTM-Hausdesigner Gerald Kiska.

Vieles hört man sich an, wenn man solch ein Motorrad fährt, manchmal hilft nur Kopfschütteln.

Ja, natürlich fahre ich mit Koffern und Topcase, das ist ein Tourer, verdammt nochmal. Bei 30°C die Helme und Motorradklamotten am Motorrad lassen können, statt sich einen Wolf zu schwitzen: Unbezahlbar!

Zum Treffen fahren, 2 Personen, Zelt, Iso-Matten, Schlafsäcke, Wechselklamotten und etwas zu Essen, alles dabei, ohne das Gewichtslimit zu überschreiten: Klasse! Da rollen dann bis zu 554kg durch die Gegend. Und trotz der Masse, der Motor schiebt das Gefährt sicher an, das Drehmoment von über 120Nm ermöglicht selbst voll beladen das Fahren in niedrigen Drehzahlen. Überholen ist auch voll beladen noch problemlos möglich. Wenn es dann ganz eilig sein soll, möchte sie aber doch Drehzahl dafür haben. Die 135PS haben vor nichts Angst! Natürlich ist das kein Supersportler, hat viel Ausstattung, natürlich ist die Schwer!

Dafür ist es ein Leichtes, den Tank leerzufahren, aufzutanken, und weiterzufahren. Knapp über 5L Verbrauch auf 100km ergeben bei 26l Tankinhalt eine ordentliche Reichweite ohne Tankstopp. 6-8 Stunden Nettofahrzeit? Kein Problem! Super-Komfortabel! Wetterschutz: Toll! Solange man in Bewegung ist, wird der Helm etwas nass. Die Ellbogen bekommen ein wenig Regen ab, und die Handschuhe auch. Alles hauptsächlich, weil der Regen an der Scheibe bzw. der Verkleidung hochläuft und vom Wind verwirbelt wird. Ansonsten fahre ich bei etwas Regen auch mit offenem Visier. Wenn die Straße etwas Grip hat, macht das Wetter keinen Unterschied. Man will einfach fahren!

Bei der Hatz um den Oderstausee konnte ich den Kollegen mit dem Adventure-Bike italienischer Herkunft beeindrucken. An der Ampel sagte er, „hätte nicht gedacht, dass der dicke Hobel so um die Ecken gehen kann“. Wir hatten beide Spaß die Kurven auszufahren, zügig, ohne uns oder andere zu gefährden, alles im Limit. So geht es als Motorradfahrer auch, ohne Krawall, ohne Regelüberschreitung, einfach Spaß haben.

Auf ihre Art und Weise ist die 1215 SE unschlagbar. Ich will keinen anderen Tourer, allein schon, weil sie selten ist. Es gibt viele Bikes, die ihre Fahrer begeistern, jeder hat seine Gründe dafür, genau dieses eine Bike zu fahren.

Ist mir Wumpe, warum der eine oder andere die 1215 SE kritisiert möchte. Ich wollte sie haben, und bin froh, ein solch gutes Exemplar gefunden zu haben. Wenn Corona keinen Strich durch die Rechnung macht, wird nächstes Jahr Europa mit dem tollen Tourer unsicher gemacht. Amsterdam, die Alpen und die Pyrenäen warten auf uns ;-).

Und vielleicht, weil ich gerne Pose, seht Ihr mich irgendwo auf einem Rastplatz stehen. Das Topcase geöffnet, und ich stehe mild lächelnd am Heck meiner 1215 SE. Wenn Ihr Euch dann wundert, warum es aus dem Topcase dampft, lasst Euch gesagt sein, da habe ich eine Kaffeemaschine drin. Denn im Topcase ist serienmäßig ein Stromanschluss. Wenn schon protzen, dann auch mit Dekadenz und Stil! Und einen heißen Kaffee werde ich nie verachten!

Und hey, was gibt es besseres, als die Lästermäuler mit ihren eigenen Waffen zu schlagen?

🤗

Triumph Trophy 1215 SE

Nachdem die Sprint ST so viel Spaß macht, da sie agil und wendig ist, bin ich auch einige Touren gefahren. Spätestens zu den Clubtreffen fehlt dann aber die Möglichkeit, Zelt und Schlafsack vernünftig unterzubringen. Und das leicht vorgebeugte Sitzen auf dem Sporttourer macht die ganz langen Strecken ein wenig anstrengender, als das in meinem Alter notwendig erscheint. Eine Tagestour ohne Gepäck oder Sozius, kein Problem. Längere Strecken über mehrere Tage fallen schwerer. Und dann war da noch der Kollege auf dem Parkplatz im Harz, der mich nach der ST fragte. Er hätte auch mal eine gehabt, tolles Motorrad, aber für Menschen unserer Körpergröße auf Dauer nix. Er kam aus dem Raum Stade, und war am Stück in den Harz gefahren, und wollte nachmittags zurück. Er sagte nur: „Schau Dir mal eine Trophy an, die ist super bequem. Damit fahre ich Stundenlang.“

Die Sprint ST macht so viel Spaß auf der kurzen Strecke, zur Arbeit und in kurvigem Gebiet, aber es fehlt was für die lange Strecke über 300km. Kurz nach der Begegnung im Harz stand in Uslar eine Trophy beim Händler. Probefahrt. Läuft! War nur in der falschen Farbe, und sie machte einen etwas ungepflegten Eindruck, hässliche, große Kratzer an Verkleidung und Koffern. Doch, was soll ich sagen, es hatte mich erwischt.

Leider kann ich dieses Jahr vermutlich doch nicht nach Barcelona, da die Reisebeschränkungen das erschweren, aber das Motorrad dafür habe ich schon mal. Wird dieses Jahr eben kurzfristig nach Pandemielage das Ziel bestimmt. Wird schon.

Die Trophy ist in Deutschland nicht sehr weit verbreitet, das macht sie für mich noch attraktiver. Und dann fand ich ein gepflegtes Exemplar in der gleichen Farbe wie meine ST bei einem sehr netten Paar im Süden Deutschlands. Da musste ich zugreifen.

Die ersten knapp 2000km sind auf dem Tacho in den ersten 3 Wochen. Der Urlaub geht los, das Wetter wird besser, also mal sehen, wohin die Wege führen.

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Triumph Sprint ST 1050

Es gibt viele Möglichkeiten, eine Reise zu unternehmen. Motorradfahren ist etwas spezielles, weil zum einen das Fahren an sich schon Hobby ist, zum anderen wird die Fahrt intensiver wahrgenommen. Beim Reisen per Motorrad ist sehr oft auch der Weg das Ziel.

Nach Erreichen eines gesetzten persönlichen Ziels war eine Belohnung für mich fällig. Hier in Blaumetallic. Viel Drehmoment, viel PS, tolle Beschleunigung, tolles Fahrwerk, und ein Klang (Hörprobe unter diesem Absatz ) zum Niederknien. Der Dreizylinder grummelt vor sich hin, um bei heftigem Gasschub ein grimmiges Knurren abzugeben und die Fuhre mächtig vorwärts zu schieben. Die Beschleunigung ist sehr konstant und funktioniert oberhalb von 250 km/h auf der Autobahn auch noch. Aber das ist nicht ihr Revier. Agiles cruisen auf Landstraßen mit vielen Kurven, da ist sie zu Hause. Und mit Weserbergland, Solling und Harz ist hier reichlich Auswahl an schönen Strecken direkt vor der Haustür.

Abfahrt vom Parkplatz und einfädeln in den fließenden Autobahnverkehr

Teilequellen:

  • Verstellbare Fußrasten mit ABE: Motofreakz.de
  • Sitzbank motorradsitzbank-wie-neu
  • Blinkerglas Smoke vorne: bright2wheels
  • Blinker hinten, Tankring, Tankrucksack Vanucci: Detlev Louis
  • Navihalterung, Tankrucksack Groß: SW Motech
  • Zusatzinstrumenten-/Steckdosenhalter: Eigenbau
  • Gelpads: Motografix
  • Racingscheibe: Bikers Top Brands
  • Ganganzeige: Healtech
  • Nabenkappen Hinterachse: Sprintparts
  • Hinterradabdeckung: Powerbronze, Vertrieb Klaus Goerz
  • Rücklicht Smoke Grey: Lights4all
  • Informationen, Touren, nette Leute und auch Benzingespräche: Triumph Motorcycles Owners Club Deutschland

Mit den entsprechenden Vertreibern habe ich gute Erfahrungen gemacht, deswegen erwähne ich sie hier. Aber man holt sich hier keine Influenza 😉

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